Überall, wo´s blinkt und leuchtet

In einer Scrubs-Folge will J.D. einen tollen Witz mit einer Motte erzählen. Das gelingt ihm ungefähr so gut, wie mir dieser Texteinstieg. Aber seht selbst:

direkt Motten lieben Licht

Ich bin jedenfalls auch etwas Motte. Deshalb bin ich nach dem Brooklyn-Spaziergang auch noch nach Chinatown gelaufen. Wenn man sich in so eine fremde Welt mitten in einer fremden Welt begibt, ist es nicht ungewöhnlich, dass kleine, grüne Soldaten auftauchen. Oder?

Small Soldier ruht sich aus

Chinatown verdient das Wort Stadt im Namen. Etwa 100 000 Chinesen wohnen in diesem Stadtbereich, der zu Manhattan gehört. Irgendwann war in der gleichen Ecke auch mal Little Italy, aber anscheinend haben die Chinesen eine Menge aufgekauft und sich so ausgebreitet, dass aus Littly Italy nun eher ein Little San Marino geworden ist. (Halt dich zurück, Mario!)

Aber es blinkt ja so schön.

In Chinatown ist bis auf ein paar wenige Fastfood-Läden fast alles chinesisch. In den Banken arbeiten Wu, Han und Li, nebenan gibt es chinesische Imbisse oder kleine Lebensmittelläden, die von Obst bis Süßigkeiten ungefähr alles im Sortiment haben, was das Schiff aus Shanghai an Bord nehmen konnte.

Bei manchen Geschäften bin ich aber eher skeptisch, ob dort tatsächlich Tiere oder doch Wettschuldner gehäutet wurden.

Zum Glück hat´s Kacheln

Zum Glück hat´s Kacheln

Nein: Natürlich ist das eine Metzgerei und natürlich wird da auch ganz vorschriftsmäßig geschlachtet. Zumindest wurden im gleichen Laden auch ganz vorschriftsmäßig irgendwelche Holzplatten geschliffen. Ob für einen Umbau oder Särge lasse ich mal offen.

Für Fische gibt es übrigens bestimmt auch nettere Orte als die Supermarktfenster in Chinatown:

Smells like team spirit

Smells like team spirit

Aber die Häuser sind super.

Es ist rot

Es ist rot

Und die Geschäfte sind ja irgendwie auch toll. Mario findet es super. High Five:

Werd erwachsen, Mario!

Werd erwachsen, Mario!

Nach so viel Rotlicht braucht eine anständige Motte natürlich erstmal Entspannung. Und wo holt man sich Entspannung und trotzdem viel Licht? Richtig, am Rockefeller-Center.

Dort leuchtet zwar kein Weihnachtsbaum mehr, aber immerhin strahlen rund um die Eisbahn noch genügend Lichter um ein bisschen Kevin-allein-in-New-York Gefühl zu wecken. Obwohl durch meinen Kopf in Endlosschleife das hier gerauscht ist:

Direkt DAH!

Und das sieht ja wirklich so aus:

Und wo sitzt jetzt Jack Donaghy?

Und wo sitzt jetzt Jack Donaghy?

Ich bin da jedenfalls etwas rumgeirrt, bin durch Katakomben geschlichen, auf den Turm draufgefahren (25 Dollar, so expensive) und schlussendlich doch an der Eisfläche angekommen. Darauf tummelten sich viele Touristen, aber auch einige Eishockey-Spieler, die sich darüber freuten, mit ihren dicken Schlittschuhen die Kinder zu erschrecken.

Iceyeis. Darauf: Nicht nur Absolute Beginner

Iceyeis. Darauf: Nicht nur Absolute Beginner

Zwischen all diesem Gewusel passierte dann plötzlich das:

direkt Eistanz: Level Asian

Der Mann trug einen langen, grauen Mantel, ein beiges Barett und eine Sonnenbrille. Ich schätze ihn auf etwa 60 Jahre. Das war einfach mal noch ein bisschen besser als der Blick vom Rockefeller Center auf die Stadt.

Obwohl der auch ganz nett war:

Blinkestadt

Ende der Fahnenstange!

Ohne geht es ja nicht: Das Empire State Building,links, farblich patriotisiert

Ein guter Ort übrigens, um das hier zu hören:

direkt den Frank

Wenn man so entspannt ist – und das war ich nach diesem Wolkenkratzer-Besuch – braucht man wieder blinkende Lichter. Also auf zum Times Square. Da war ich vorher schon ein paar Mal, irgendwie kann man da immer vorbeigehen und sieht irgendwelche lustigen Sachen.

Elmo etwa:

Elmotastisch!

Ich bin dann noch in den M&Ms Store reingestolpert, weil ich wissen wollte, welche Sorten es in den USA denn gibt. Und außerdem geht Schokolade immer! Dieser Laden ist jedoch ein riesiger Marketingquatschstore, in dem man von T-Shirts bis Stickern jeden möglichen Quatsch mit diesen ewig grinsenden Schokolinsen drauf für teure Dollars kaufen kann.

Sowas gibt es da etwa:

Jesses!

Such den Jesus. Toll, bzw. doof.

Ich war also mittel bis vollkommen genervt von diesem Laden, als ich das entdeckte:

HMMs

vielevielebunteSmarties. Nicht.

noM&noMs

Dafür kosten die Dinger aber auch ein halbes Vermögen. Was den durchschnittlichen, leicht adipösen Touristen nicht davon abhält, sich die Tüten vollzustopfen mit allen möglichen Farben. Die Sorten sind gar nicht soooo fantastisch: Es gibt Schoko, dunkle Schokolade, Minz (??) und Brezel (????). Die Crisp-Sorte aus Deutschland habe ich hier noch nicht gefunden.

Ein klitzekleines bisschen musste ich mir aber dann aber auch abwiegen. Die Frau an der Kasse sagte ganz überrascht, dass ich der erste Kunde sei, der keine von den M&Ms-Tüten haben wollte. Ha! Ich Individualist.

Meine Individualität habe ich dann draußen mit ungefähr 1000000 anderen Menschen noch ein bisschen gefeiert. Und bestimmt bin ich auch der Einzige gewesen, der so ein Foto gemacht hat:

Doppelt gut: Its Jess!

Fazit: Nach so viel bunten Blinkekram müsste ich jetzt eigentlich „The Artist“ schauen.

 


3 responses to “Überall, wo´s blinkt und leuchtet

  • sechswochendelhi

    Gefällt mir außerordentlich hier, vor allem jetzt, da du Gas gibst. Darfst den Namen natürlich behalten. Schade ist nur, dass ich deine Beiträge immer nur zur Hälfte lesen kann (sozusagen), denn die Videos packt der Stick nicht.
    Deshalb, Jonas: Komme nienienie nach Delhi – Youtube ist unmöglich. 😉

    Achja, kleiner Tipp: Wenn man im ersten Stock von dem M&M-Laden ist, kann man an einer Stelle zwischen Regale und Fenster klettern und kann gute Time-Square-Bilder machen!

  • New York City Bolz « achtwochendeli

    […] ganzen Weißen spielen habe ich ein paar Tage später festgestellt, als in Williamsburg mal wieder mottengleich vom Flutlicht angezogen wurde und plötzlich auf astreinem Kunstrasen stand. Da haben die ganzen […]

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